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Wie riechen Hunde?
Es ist immer wieder ein Phänomen, wie gut Hunde riechen können. Kein Wunder, dass sie von uns in vielfältiger Weise eingesetzt werden. Doch woran liegt es, dass ihr Geruchssinn so exzellent arbeitet?
Hunde riechen ihre Umwelt
Während wir Menschen unsere Umwelt in erster Linie mit den Augen erkunden, ist das wichtigste Sinnesorgan der Hunde die Nase. Sie spielt in vielfältiger Weise eine wichtige Rolle: Hunde nehmen die gesamte Umwelt über ihren Geruchssinn wahr. Er dient ihnen unter anderem zur Orientierung, zum Aufspüren von Beute, Feinden oder Gefahren (beispielsweise Feuer), zur Kommunikation der Hunde untereinander sowie zur Fortpflanzung (z.B. zum Erkennen läufiger Hündinnen). Beim Gassigehen erschnüffeln Hunde die Markierungen ihrer Artgenossen oder beschnüffeln sich beim Aufeinandertreffen zur Begrüßung. Dies liefert ihnen eine Vielzahl von Informationen. Man kann sich das vorstellen, wie ein Gespräch unter Nachbarn. Während diese verbal den neuesten Klatsch austauschen, informiert sich der Hund anhand von Düften, was sich in letzter Zeit alles getan hat bzw. wie Stimmungslage gerade ist.
Der Geruchssinn unserer Hunde
Der hervorragende Geruchssinn unserer Hunde basiert zum einen auf der langen Schnauze, die viel Platz für eine Vielzahl von Riechzellen bietet. Zum anderen ist die Oberfläche der Riechschleimhaut durch eine spezielle Fältelung in der Nase deutlich größer als bei uns. Während wir nur etwa fünf Millionen Riechzellen besitzen, hat der Hund 150 bis 220 Millionen! Neben diesen Vorteilen wenden Hunde zudem eine spezielle Riechtechnik an, die eine bessere Differenzierung von Geruchskomponenten ermöglicht. So gelangen beim Schnüffeln große Mengen an Luft optimal an die Riechschleimhäute. Die Verwirbelung der Luft ermöglicht das Erkennen winziger Mengen an Duftmolekülen. Um die Duftinformation zu verarbeiten, wird eine Nachricht an das Riechhirn weitergeleitet, das beim Hund besonders gut ausgeprägt ist. Es nimmt zirka zehn Prozent des Gehirns ein, während es bei uns gerade einmal ein Prozent ausmacht.
Wie gut können Hunde riechen?
Nicht alle Hunde können gleich gut riechen: Rassen mit sehr kurzen Nasen wie die Französische Bulldogge oder der Mops haben ein schlechteres Riechvermögen als z.B. ein Schäferhund oder Jagdhunde. Trotzdem riechen sie immer noch besser als wir Menschen.
Den hervorragenden Geruchssinn des Hundes machen wir uns auf vielfältige Weise zunutze:
- Nach einer speziellen Ausbildung werden Hunde von Polizei oder Zoll bei der Suche nach Menschen, Drogen, Falschgeld oder Sprengstoff eingesetzt.
- Suchhunde sind bei Lawinenunglücken oder Erdbeben zum Aufspüren von Menschen von großem Nutzen.
- Diabetikerhunde warnen rechtzeitig vor Über- oder Unterzuckerungen.
- Hunde können epileptische Anfälle und bestimmte Krebsarten beim Menschen erschnüffelt.
- Bei der Jagd werden Hunde seit Jahrhunderten zum Aufspüren von Beute genutzt.
Hunde brauchen Zeit zum Schnüffeln
Sicherlich ist jeder daran interessiert, dass sein Hund glücklich ist. Großen Einfluss darauf hat eine artgerechte Beschäftigung. Da der Geruchssinn das wichtigste Sinnesorgan des Hundes ist, sollte dies entsprechend berücksichtigt werden. Das geht ganz einfach, indem man dem Hund zum Beispiel beim gemeinsamen Spaziergang ausreichend Zeit gibt, überall zu schnüffeln. Zudem freuen sich unsere Vierbeiner über kleine Herausforderungen: Warum dem Hund Leckerlis grundlos von der Hand ins Maul geben, wenn er bei einer Leckerlisuche viel mehr Spaß hat und seine Sinne trainieren kann. Wir sollten hier etwas umdenken und stets an die große Schnüffelleidenschaft unserer Hunde denken.